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1. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 98

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
98 Afrika. Nach dem mehr tropischen Nordrande nimmt der Niederschlag im allgemeinen zu. Dort treffen wir auch eine üppigere Vegetation. Größere Baumbestände und selbst Wälder unterbrechen die eintönige Grasflur. Tiere. Zugleich wird auch das Tierleben reicher. In dem übrigen Südwestafrika ist durch die Jagd das Wild stark vermindert worden, aber Antilopen durcheilen uoch in großen Herden die Hochfläche. §175. Eine solche Landesnatur gestattet keinen Ackerbau. Nur an den Kulwr. Quellen ist unter künstlicher Bewässerung Anbau möglich. Dort liegen auch die menschlichen Siedlungen, wohner Eingeborenen treiben nur im tropischen Norden Ackerbau. Meist sind sie Viehzüchter oder Jäger. Zum überwiegenden Teile gehören sie zu deu gelbbraunen Nama-Hottentotten, nach denen der Süden unserer Kolonie als Groß-Namaland bezeichnet wird. In der Kalahari lebt das Jägervolk der Buschmänner. Im nördlichen Damara- und Amboland aber haben sich die Hereros, kräftige Bantuueger, nieder- -gelassen, ein kriegerisches Volk, das die Nama immer mehr nach Süden zurückgedrängt hat. Er- Im Jahre 1884 wurde das Land zum deutschen Schutzgebiete bung. erhoben, nachdem zuvor der Bremer Kaufmann Lüderitz das Küstenland von Augra-Pequeua (pekeua) erworben hatte. Die Kolonie hat sich Häfen, jedoch nur wenig einträglich gezeigt. Der beste Hafen, die Walfischbai, ist in den Händen der Engländer. Außerdem sind nur noch in der Lüderitzbucht oder Angra-Peqnena und bei Swakopmnnd gute Anker- Plätze. Von diesem Hasen aus führt uach dem inneren Hochlande eine Straße, die auf eine Strecke von 150km bis Windhoek (windhnk) auch schon von einer Bahn befahren wird. Von demselben Hafen führt eine zweite Bahn nach Otawi im Norden, wo Kupfer in reichen Mengen ge- fnnden wird. Seit kurzem ist auch von der Lüderitzbncht eine 140hn lange Bahn gebaut, die bis Keetmaushoop verlängert werden soll. Das Hochland eignet sich seines gesunden Klimas wegen recht gut zur Ansiedluug. Gegenwärtig wohnen bereits 6000 Weiße in der Kolonie. Zu ihnen gehören die Sendlinge der Rheinischen Missionsgesellschaft, die über 50 Jahre hier mit Erfolg gearbeitet haben. Die Europäer treiben vor- wiegend Viehzucht, namentlich Zucht von Rindern und Schafen. In Zukunft dürfte auch die Straußenzucht und unter künstlicher Bewässerung der Ackerbau guten Ertrag bringen. Überblick über Afrika. § 176. Afrika zeigt nur geringe Gliederung. Auch an vorgelagerten Inseln * Glie- ist der Erdteil arm. Das Innere wird fast ganz von Hochland ein- derunft. genommen^ das vielfach von Randgebirgen umgeben ist. Ge- Das mittelafrikanische Hochland ist reich an Seen. In dem ost- ttnffev' afrikanischen Seengebiete wurzeln die Hauptstrvme des Erdteils. Die Flüsse siud im allgemeinen wasserreich, aber sie find für die Schiffahrt wenig geeignet, da sie meist in Stromschnellen oder mächtigen Wasser- fällen von dem inneren Hochlande herabstürzen. L 177. Dadurch ist das Innere Jahrtausende hindurch verschlossen geblieben. Klima. Zugleich aber hat auch das Klima das Vordringen des Verkehrs wesentlich

2. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 101

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Das Festland Australien und Tasmanien. 101 ein, von dem östlich die schmale Yor-khalbinsel vorspringt. Das Innere wird fast ganz von Hoch- und Tiefebenen eingenommen. Nur im Osten steigt ein Gebirge auf, das im Süden in den Australischen Alpen 2200 m erreicht. Dieses Gebirge ist auf der Ostabdachung reichlich benetzt; ihm führt mma- der beständige Südostpassat feuchte Luftmassen zu. Aber westlich des Ge- birges regnet es wenig. Weite Flächen sind vollkommene Wüste. Nur im Sommer fallen hier zuweilen Niederschläge, welche sich vorübergehend in Seen und Sümpfen ansammeln und auch Flüsse, Creeks skriks) Fig. 33. Australischer Wald. bilden. Dauernde Flüsse sindeu wir nur im östlichen Gebirge und dessen Vorlande. Der größte ist der Murray mit dem Darling. Die trockenen Flächen sind mit spärlicher Vegetation bedeckt. Es ^flqn' wächst dort das harte Stachelschweingras oder dichtes, undurchdringliches m' Buschwerk, Scrub genannt. Erst in dem reich benetzten Osten wird die Pflanzenwelt üppiger. Sie zeigt aber eigentümliche Formen; Bäume und Sträncher tragen harte, immergrüne, fchmale Blätter. Die Landschaft hat ein parkartiges Aussehen. An der feuchten Ostküste gedeiht im Norden schon eine tropische Flora. Australien wird auch von seltsamen Tieren, Twe. wie Känguruh, Schnabeltier und Ameisenigel, belebt. Die Ureinwohner sind die Anstralneger. Diese wandern unstet §181.

3. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 102

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
102 Australien und Polynesien. Urbe. umher und schaffen sich ihren Lebensunterhalt durch Sammeln von pflanz- wohner. j^er tierischer Nahrung. Sie stehen auf niedriger Kulturstufe und sind noch Heiden. Auch Jagd und Fischerei betreiben sie. Dabei zeigen sie sich iu der Handhabung ihrer Waffen, des Jagdfpeeres sowie des eigentümlichen Bumeraug, eines gekrümmten Wurfholzes, sehr geschickt. Sie sind kleine Gestalten mit schmächtigen Gliedmaßen. Ihre Hautfarbe ist dunkel, ihr Haar schwarz und kraus, ihre Nase breit, die Lippeu dick. Einwan- Diese Urbevölkerung ist heute iu die unwirtlichsten Gegeudeu zurück- dtruilg. gedrängt. Iu deu zur Ausiedluug besser geeigneten Gebieten wohnen jetzt Europäer, namentlich Engländer, die Australien mit der Insel Tas- manien in Besitz genommen haben. Es ist in 6 Kolonialstaaten geteilt, die sich jetzt zu einem Staatenbunde vereint haben. Durch die europäische Einwanderung ist die Natur des Laudes wesentlich verändert worden. Viele Haustiere und Nutzpflanzen sind eingeführt und weite Flächen angebaut. In den lichten Waldungen fand sich eine vortreffliche Weide für Schafe. Die Besiedlnng des Erdteils wnrde gefördert durch das Auffinden zahlreicher Goldaderu, besonders in den Anstralalpen. Sied- Die wichtigsten Siedlungen liegen an der Küste. Im Süden ent- lungen. wickelte sich im Staate Viktoria der Hafenort Melbourne (melbörn) zur größten Stadt des Landes. Westlich davon liegt nahe der Murray- mündung Adelaide (ebeled), die Hauptstadt von Südaustralien. Im Osten ist iu Neusüdwales Sydney (sidue), die älteste europäische An- siedlnng, der Mittelpunkt des Verkehrs und Handels geworden. Ta?- Zur britischen Kolonie gehört auch Tasmanien. Die meist von manien. Gebirgen erfüllte Insel hat ein kühles, regenreiches Klima; sie ist frncht- bar und trägt ausgedehnte Wälder. Die australischen Zusein. £ 182. Die australischen Inseln im Osten und Norden des Festlaiides sind sämtlich gebirgig. Viele vou ihnen tragen Vnlkane. Neu- Die größte Insel ist Neuguinea. Auf dieser steigen die Gebirge 8"'"™- bis 5000 m an. Sie hat ein feuchtes tropisches Klima und eine üppige Vegetation. Iu den Wäldern leben die prächtigen Paradiesvögel. Die Eingeborenen sind die dunkelfarbigen Papuas (papüas), ein wildes, mordlustiges Volk, bei dem noch Menschenfresserei getrieben wird, übnge Die Papuas bewohnen auch deu Bismarckarchipel im Norden Inseln. un£) Salomonsinseln, die Neuen Hebrideu und Nenkaledonien im Osten und Südosten Neuguineas. Auch diese Inseln ersreneu sich eines warmen Klimas; ihr Pflauzeukleid ist darum tropisch. § 183. Die Jnfeln sind fast sämtlich von den Europäern in Besitz ge- 'Neu- nommen. Neuguinea ist im Westen niederländisch, im Osten auf der seeland. aupraliscf)eit Seite eug lisch, auf der Nordseite deutsch. Englisch sind weiter die südlichen Salomonsinseln, während die nördliche Salomous- iusel und der Bismarckarchipel den Deutschen gehören. Nenkaledonien bildet eine französische Strafkolonie. Im Südosten des Festlandes Australien ragt das letzte Glied in der Reihe der australischen Inseln, die Doppelinsel Neuseeland, ans dem Stilleu Ozeane auf. Die Nordinsel ist reich an Vulkanen und heißen

4. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 105

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Die deutschen Besitzungen in der Südsee. 195 freien Stadt Hamburg. Für den Handel sind sie gleichwohl wegen ihrer zahlreichen Kokospalmen von hohem Werte. Die Bewohner sind kleine, schmächtige Mikronesier, die früher auf ihren vortrefflich gearbeiteten Kanus weite Seefahrten unternahmen. Ihren Unterhalt finden sie Haupt- sächlich in den Erträgen der Kokospalmen und der Brotfruchtbäume, ohne welche die Inseln wohl unbewohnbar wären, da sie trotz genügender Benetzung fönst nur von einer sehr dürftigen Vegetation bedeckt sind. Unter deutschen Schutz kamen die Inseln im Jahre 1885. Mehrere Jahre vorher aber hatten die Deutschen schon die Insel Jaluit (dschalüt) wegen ihres vortrefflichen Hafens erworben und hier eine Kohlenstation für die Kriegsmarine errichtet. Noch heute bildet dieser Hafen den Mittel- Punkt des Handels mit den Bewohnern des Archipels und ist auch der Fig. 34. Insel mit Korallenriff. Sitz des kaiserlichen Landeshauptmannes. Zu diesem deutschen Kolouial- gebiete gehört die Insel Nauru. Im Jahre 1899 gelangten durch Kauf auch die früher spanischen §189. Karolinen und Palauinseln sowie diemarianen ohne die Insel Gnam, Karo, die der nordamerikanischen Union verblieb, in deutschen Besitz. Es sind Palau- meist niedrige Koralleninseln mit tropischem Klima, reich an Kokospalmen. Einige, wie Ponape und Saipan, sind auch vulkanische Hochinseln, deren °nen. Gehänge von dichten Wäldern bedeckt sind. Im Gebiete der Marianen ist die vulkanische Tätigkeit hente noch nicht erloschen. Die Inseln werden von Mikronesiern bewohnt, die sich zum Teile als Arbeiter für den Plan- tagenbau auf unseren deutschen Kolonien verdingen. Die ganze Inselgruppe Ule, Lehrbuch der Erdkunde. Ausgabe B. 2. Aufl. 8

5. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 109

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Die Staaten Nordamerikas. 109 dringen. Infolgedessen wechselt in dem ganzen östlichen Gebiete oft eisige Kälte, welche südwärts getragen wird, mit großer Wärme, die den äquatorialen Meeren entstammt. Plötzliche Temperatnrsprnnge sind häufig. Im allgemeinen ist Nordamerika kalt, kühler als Europa unter gleichen Breiten. Nur die pazifische Küste hat unter dem Einflüsse des nahen Meeres milderes Klima. Auf den Hochflächen und im Osten des Felsen- gebirges maugelt es an Niederschlag. Erst an der atlantischen Küste steigern Winde vom Meere die Regenhöhe wieder. Auf deu regenarmen Gebieten breiten sich Steppen aus, auf denen Pfla»- sich früher große Herden von Bisonrindern tummelten. Wo der Boden Tiere, stärker benetzt wird, treffen wir dichte Wälder, besonders östlich vom Mississippi. Ans den Hochflächen innerhalb der westlichen Gebirge herrscht dagegen Wüste. Im eisigen Norden finden wir die öde Moos- und Flechtentundra, die Heimat des Renntiers. Die einheimische Pflanzen- und Tierwelt hat viel Ähnlichkeit mit §195. der Europas und Nordasiens. In den Wäldern leben Hirsche und Bäreu. ^den- Aber Flora und Fauna sind unter der europäischen Einwanderung Nutzung, stark verändert worden. Auch die Landschaft hat ein anderes Aussehen erhalten. Die Wälder sind vielfach ausgerodet, der Boden, oft unter künstlicher Bewässerung, zu wohlbebautem Acker- und fruchtbarem Weide- laude umgewandelt. Mehr als durch die Ertragfähigkeit des Bodens wurden die Europäer J^u durch den Reichtum au Mineralfchätzen zur Einwanderung angelockt, schätze. Unermeßliche Lager von Kohlen und Eisen, serner reichlich fließende Petrolenmqnellen find in dem östlichen Gebiete am Fuße der Alleghanies gefunden wordeu. In den westlichen Gebirgen wurden ergiebige Gold- und Silberadern entdeckt. Heute wird Nordamerika vorwiegend von Europäern bewohnt. Die w®en*er eingeborenen Indianer zählen nur noch wenige Millionen. Die Indianer lebten vor der Ankunft der Europäer hauptsächlich von Jagd und Fisch- fang. Sie schweiften meist als Wandervölker umher. Nur einige Stämme hatten bereits ständige Wohnsitze und trieben Ackerbau und Bergbau. Uuter den Europäern wiegen Engländer und Deutsche vor. Die Staaten Nordamerikas. Gritifch-Nordamerika. Das ganze Gebiet nördlich der kanadischen Seen und des 49. Breiten- § 196. kreises ist als Britisch-Nordamerika englischer Kolonialbesitz. Es ist 9}atur- ein nur dünn bevölkertes Land. Im Norden breiten sich die öden Tundren aus, die bereits von Eisbär und Polarfuchs besucht werden. An den Küsten leben die hundehaltenden Eskimos, die wir auch auf deu vor- gelagerten Inseln des arktischen Archipels und der großen Polarinsel Grönland finden. In den südlichen waldreichen Strichen treiben noch einige freie Jndianerhorden Jagd auf Pelztiere. Am dichtesten bevölkert ist die Landschaft Kanada im Nordosten Kanada, der kanadischen Seen, wo ein milderes Klima Ackerbau gestattet. Die ersten Ansiedler waren hier Franzosen. Die wichtigsten Städte sind

6. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 111

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Die Staaten Nordamerikas. Iii Boston und Baltimore. Etwas landeinwärts liegt die Bundeshaupt- stadt Washington (noschingtn). Westlich des Alleghauy-Gebirges kommen wir in das weite Becken §200. des Mississippi und Missouri. Im warmen Süden gedeihen noch Baum- wolle und Zuckerrohr, im Norden breiten sich Mais- und Weizenfelder decke», ans. Hier liegt am Michigan-(mischigen)-See die große Handelsstadt Chicago (schmgo). Der Verkehr im Innern des Mississippibeckens hat seinen Mittelpunkt in St. Louis (säut lüi) und im Mündungsgebiete des gewaltigen Stromes ist New Orleans (nju-orlius) der Haupt- ausfuhrhnfeu, besonders für Baumwolle. Im Westen des Mississippi beginnt eine regenarme, baumlose Landschaft, die Prärie, einst Jagd- gebiet der Indianer, jetzt die Weide zahlloser Rinder und Pferde. Fig. 36. Baumwollernte in Südkarolina (Union). Aus den Prärien erhebt sich das schneebedeckte Felsengebirge. §201. Jenseits dieses breitet sich eine trockene, waldlose Hochfläche aus, die zum Teil völlige Wüste ist. Erst auf der pazifischen Abdachung der e' Sierra Nevada beginnt unter reicherer Benetzung wieder eine üppigere Vegetation. Hier wachsen die Riesenzedern oder Wellingtonien bis zu 130 m Höhe. An der Küste liegt das schmale, fruchtbare, dicht bevölkerte Tiefland von Kalifornien. Unter günstigem Klima gedeihen dort Wein und Obst. Auch wird viel Weizen gebaut. Die Besiedlung Kaliforniens wurde in erster Linie durch die Entdeckung reicher Goldlager bewirkt. Mittelpunkt des Verkehrs und des Handels ist San Francisco mit vortrefflichem Hafen. Mexiko. Südlich von 30° nördlicher Breite beginnt das Hochland von §202. Mexiko, das nach beiden Seiten steil zur Küste abfällt. Die fchmaleu 'Katur-

7. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 115

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Südamerika, 115 etwa unter dem Äquator wieder eine nördliche und nordöstliche Rich- tnng au. Dort ragt der gewaltige 6300 m hohe Chimborasso (tfchimborasso) auf, umgeben von zahlreichen, nur weuig niedrigeren Feuerbergen. Dann teilen sich die Ketten wieder. Zwischen sie senken sich Ebenen ein, von denen die eine von dem Magdalenenstrome durchflössen wird, eiue andere den See von Maracaibo einschließt. Östlich steigen wir von den Anden in ein weites Tiefland hinab, §207. das von wahren Riesenströmen durchflössen wird. Im Norden liegt die Ebene des Orinoko, der in einem ausgedehnten Delta mündet. Den land. mittleren Teil des östlichen Südamerika erfüllt das Stromnetz des Amazonas, des gewaltigsten und wasserreichsten Flusses der Erde. Er entspringt auf den westlichen Ketten der Anden. In seinem Oberlause führt er deu Namen Marannon (maranjön). Auf seinem westöstlichen Wege durch das Tiefland nimmt er mehrere große Ströme auf, so vou rechts den Madeira (madera), von links den Rio Negro. Dieser steht in Verbindung mit dem Orinoko, dessen Lauf sich gabelt. Nahe der Mündung in den Atlantischen Ozean teilt sich der Amazonenstrom mehrmals. Ein Arm biegt nach Süden ab und vereinigt sich mit dem Para (para.). Die Amazonasebene wird im Norden von der des Orinoko dnrch ö|h. das Bergland von Guayana, im Osten von dem Atlantischen Ozeane länder. durch das ausgedehnte brasilianische Bergland getrennt. Beide Berg- länder erreichen fast 3000 m Höhe. Im Westen des südlichen brasilianischen Berglandes liegt die Ebene des Para na (parana), der mit Paraguay und Uruguay ebenfalls ein großes Stromfystem bildet. Er müudet in einem weiten Trichter unter dem Namen Rio de la Plata. Südlich davon begleitet den Atlantischen Ozean bis zu den Feuerlaudsiuseln das Tiefland von Patagonien. Die Bodengestalt hat auf das Klima einen bedeutenden Einfluß. §208. Über die östlichen Tiefebenen wehen unbehindert vom Meere her die in dieser Zoue herrschenden ostwestlich gerichteten Winde, die Passate, zen. Diese bringen dem tropischen Teile des Festlandes bis zu den Gehängen xiere' der Anden riesige Regenmassen und rufen dadurch eine üppige Vegetation hervor. Das Amazonasgebiet ist infolgedessen das Land echt tropischer Urwälder, der Selvas, die durch das dichte Gewirr von Bäumen und unzerreißbaren Schlingpflanzen für den Menschen fast undurchdringlich sind. Hier lebt zugleich eiue reiche Tierwelt, namentlich Wickelschwanz- äffen, buntgefärbte Papageien und Kolibris, prächtige Schmetterlinge, ferner auch viele Schlaugeu und in den Flüssen die krokodilartigen Kaimans oder Alligatoren. Im Norden und Südeu der Amazonasebene vermindert sich westlich der Bergländer der Niederschlag. Die Vegetation geht in die der bäum- armen Savannen und Grassteppen über. Am Orinoko heißen sie Llanos (Ijänos), am Parana Pampas. Auch auf dem brasilianischen Berglande vermindert sich die Üppigkeit der Pflanzenwelt; hier treffen w'ir die lichten Buschwälder der Campos an. Auf den Grasfluren der Llanos und Pampas weiden unzählige Herden von Pferden, Rindern und Schafen. Diese wurden erst von den Europäern eingeführt. In ihrer neuen Heimat sind sie vielfach verwildert.

8. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 116

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
116 Amerika. 209. Regenarm sind im allgemeinen auch die westlichen Kordilleren und die von ihnen eingeschlossenen Hochflächen. An der pazifischen Küste liegt die Wüste Atakama, die nur durch dichte Nebel benetzt wird. Reich- licheren Niederschlag erhalten allein die südlichsten Ketten und die tropi- schen Gebiete, wo infolgedessen eine üppigere Vegetation sich zeigt. Auf den Höhen des Gebirges finden wir aber auch hier überall uur spar- licheu Pflauzeuwuchs alpinen Charakters. Die tieferen Gehänge werden dagegen, namentlich auf der Ostabdachuug, von dichten Wäldern bedeckt. In den regenreicheren südlichen Strichen beherrschen zusammenhängende Buschwälder das Landschaftsbild. An Nutzpflanzen sind die Anden arm. Doch hat die Kartoffel hier ihre Heimat. Bei der europäischen Besiedlung wurden viele Pflanzen Fig. 37. Südamerikanischer Urwald. der Alten Welt eingeführt, die befouders im Süden gut gedeihen und verwildert die einheimischen verdrängen. Mit den Ansiedlern kamen auch unsere europäischen Haustiere nach Südamerika. In den Anden war das einzige Haustier vorher das Lama, das wie das Kamel der Alten Welt als Lasttier benutzt wurde. Das wilde Lama sowie Gnanaeo und Viknnna (wikunja) sind wichtige Jagd- tiere. Raubtiere sind der Puma und der Jaguar, die fast über ganz Südamerika verbreitet sind. Über den Gipfeln der Anden fchwebt der Kondor, der größte Raubvogel der Erde. Unzählige Seevögel beleben die pazifische Küste und die vorgelagerten Inseln. Ihr Mist wird als Guano zur Düngung unserer Felder verwertet.

9. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 122

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
122 Europa. freie Ebene ein. Erst im äußersten Norden und Nordwesten steigen wieder Gebirge auf. Mitteleuropa wird oou Hochebenen und Mittelaebiraen erfüllt. wässcr ^n ^Mem osteuropäischen Flachlande finden wir die größten Strome. n er' Dem Mittelländischen Meere fließen aus seinen gebirgigen Küstenländern meist nur kleine Gewässer zu und auch die zum Atlantischen Ozeane strömenden Flüsse stehen an Länge des Laufes deu osteuropäischen weit nach. Zur Entwicklung fo gewaltiger Stromsysteme, wie sie iu Asien, Afrika und Amerika bestehen, fehlen in Europa die klimatischen Bedingungen. §222. Europas Klima ist in allen Teilen gemäßigt. Es erscheint vielfach Klima, gemäßigter, als es nach der geographischen Breite zu erwarten wäre. Selbst in den Gebieten jenseits des Polarkreises, treffen wir an der Westküste Skandinaviens noch Getreide. Dieses Übermaß von Wärme verdankt Europa dem warmen Golf ströme, der aus dem Busen von Mexiko über das weite Meer hinweg unseren Küsten zufließt. Seine erwärmende Wirkung wird noch durch die starke Gliederung unseres Kontinents gefördert. Überdies tragen vorherrschende westliche Winde die feuchtwarme Seeluft weit landeinwärts. Westeuropa hat darum Seeklima mit kühlem Sommer und mildem Winter. Die ozeanischen Luftströmungen bringen auch reichliche Benetzung. Niederschlag zu allen Jahreszeiten mit einem Maximum im Winter ist dem Westen unseres Erdteiles eigen. Mit dem Vorschreiten nach Osten macht sich neben dem winterlichen allmählich ein sommerliches Nieder- schlagsmaximnm geltend, bis schließlich im russischen Osteu der Sommer- regen vorwaltet. Hier tritt Kontinentalklima auf. Eine klimatische Scheide bildeu die Alpen. Südeuropa steht uicht mehr unter dem unmittelbaren Einflüsse des Golfstromes, sondern hat ein eigenes Klima mit trockenheißem Sommer und Regen in der Winterzeit. Es gehört der subtropischen Region an. zenwett. Gleiche Verschiedenheit besteht in der Vegetation. In den Mittel- meerländern treffen wir immergrüne Gewächse. Baumbestände treten dort zurück, die Wälder werden teilweise durch Strauchbestäude gebildet. Immergrünen Sträuchern begegnen wir auch im warmen Westen, aber unter sie mischen sich bereits die laubabwerfenden, sommergrünen Holz- gewächse unserer Gebiete. Wälder aus Laub- und Nadelholzbäumen im Wechsel mit Wiesen und Mooren kennzeichnen die mitteleuropäische Vegetation. Im russischen Südosten herrscht die baumarme Steppe und im hoheu Norden breiten sich jenseits der Baumgrenze die Moos- und Flechtenbestünde der Tundra aus. In diesen nordischen Gegenden fehlen natürlich auch jegliche Kulturpflanzen, die im übrigen Europa in zahlreichen Arten gedeihen. Tier- Auch die Tierwelt ist nicht einheitlich. Renntier, Eisbär und Polar- ™f ' fuchs treffen wir nur im Norden. Eidechfeu und Schildkröten sowie Schakal und Büffel sind im subtropischen Süden heimisch. In der Steppe Rußlands leben Nager, wie die Springmaus, in den Wäldern Mittelenropas Hirsch und Reh, Bär und Wolf, auf den Gebirgen Gemse, Murmeltier und Schneehase. Von Haustieren sind Rind, Pferd und Schaf am weitesten verbreitet. In Südeuropa werden außerdem Esel und Maultier, im Norden das Renntier gezüchtet.

10. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 125

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Die Alpen. 125 Je höher man im Gebirge aufwärts steigt, um so kälter wird es. §226. In den Alpen bringt eine Erhebung von 150 bis 170?% schon eine Hu Abkühlung von 1". Es ändert sich mit der Höhe das Klima und damit ^n, zugleich auch die Pflanzen- und Tierwelt. In den unteren Regionen, bis 1509 m etwa, finden wir Ackerbau. Auf deu souuigeu Südseiteu der Berge reicht dieser sogar bis 1800 ^ hinauf, während er auf den nach Norden gerichteten Gehängen schon bei 1000 m vielfach nicht mehr gedeiht. Dichte Laub- und Nadelwälder begrenzen nach oben die Äcker. In den Höhen von 2000 bis 2200 m vermögen nur noch die zäheren Nadelhölzer deu Unbilden der Witterung stand zu halten und auch diese verkrüppeln zu kuorrigem Knieholze. Hier treten die Bäume nicht mehr zu dichten Beständen zusammen; zwischeu ihnen breiten sich die mit großblumigen Kräutern bunt verzierten grünen Matten aus, welche im Sommer dem Vieh eine gute Weide darbieten. Bei 2600 bis 2700 m kommen wir in die Region des ewigen Schnees. Die Vegetation wird spärlich; außer Flechten und Moosen kommen nur vereinzelt niedrige Kräuter vor. Aber die Tierwelt ist dort noch nicht erstorben. In den höchsten Höheu trifft man Alpenhasen, Murmeltier, Gemse und Steinbock sowie Schneehuhn, Alpenkrähe, Steinadler und Lämmer- geier. Auf dem Eise des Gletschers lebt der feltsame Gletscherfloh. Für das Klima Europas bilden die Alpen eine wichtige Scheide. •Jgg* An die Stelle der Fichten und Tannen und unserer Laubbäume treten Scheide, auf der italienischen Seite Pinien und Zypresseu sowie immergrüne Sträucher, Oraugeu und Zitronen oder Feigen. Die nach Süden ge- öffneten Täler find besonders warm. Die Alpen selbst sind eine klimatische Provinz für sich. Das Gebirge Klima- bewirkt eine starke Verdichtung des Wasserdampfes in der Luft, die an Provinz, seinen Gehängen aufsteigt; es ist ein regenreiches Gebiet. Der Südabhang empfängt den Niederschlag vornehmlich im Herbst, der Nordabhang im Sommer. Der Winter ist im allgemeinen die trockenste Zeit. Die Täler der Nordseite werden zuweilen heimgesucht von einem heißtrockenen Fallwinde, dem Föhn, der oft gewaltigen Schaden anrichtet. Die Täler haben den Menschen die Wege in das Innere der §227. Bergwelt gewiesen. Von allen Seiten sind sie eingedrungen und haben Avol- sich angesiedelt, wo es die Natur nur irgend erlaubte. Daher sind die tmm' Alpen heute ziemlich dicht bevölkert. Wald und Weide muffen vornehmlich den Unterhalt schaffen. Es kostet freilich oft viele Mühe, in jenen hohen Regionen das Leben zu fristen, aber dieser ernste Kampf nms Dasein hat die Alpenbewohner zu einem tüchtigen Menschenschlage erzogen. Es sind kräftige, rüstige Gestalten, abgehärtet, von kühner Entschlossenheit und ruhiger Überlegung, von Geradheit und Offenheit, beseelt von Liebe zu Freiheit und Vaterland. Bei ihrer Abgeschlossenheit von der Außen- welt halten sie fester an den althergebrachten Sitten und Gebräuchen, an Tracht und Mundart. Seit alters wohnen sie vorwiegend in dem sogenannten ^Schweizerhanse, das mit seinem breiten, flachen Dache Wohnraum, Stall und Speicher zugleich überdeckt. Gefördert wurde die Ansiedlung durch den regen Verkehr, der Verkehr, das Gebirge durchzieht. Die Alpeu sind längst keine Völkerscheide mehr. Vier Schienenwege und gegen 40 fahrbare Straßen führen heute über sie hiu.
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